PAULA Netzwerk

Sich Situationen stellen

„Verträge sind einfach mein Ding“

Das Janine Ridder heute als Rechtsanwältin arbeitet, liegt in erster Linie an Schauspieler Tom Cruise: „Ich habe mit zehn Jahren den Film „Eine Frage der Ehre geguckt“, bis heute mein absoluter Lieblingsfilm, und da spielt Tom Cruise einen Anwalt bei der US Navy“, so die 37-Jährige. Sein Einsatz und sein Auftreten vor Gericht haben Janine Ridder damals so fasziniert und begeistert, dass für sie schnell klar war, ebenfalls Rechtsanwältin zu werden. „Natürlich kann man mit zehn Jahren noch nicht wirklich erfassen, wie es im richtigen Leben ist, als Anwältin zu arbeiten. Deshalb habe später einige Praktika in diesem Bereich gemacht und je mehr Einblicke ich in den Berufsalltag bekam, desto größer wurde mein Wunsch als Rechtsanwältin zu arbeiten.“ Seit Januar 2022 führt sie gemeinsam mit drei weiteren Kollegen die Iserlohner Kanzlei Dr.Busse & Alberts. Zu ihrem Team gehören sechs Berufsträger und 23 weitere Mitarbeitende. Ihr Schwerpunkt ist das Arbeitsrecht, in diesem Bereich unterstützt sie Arbeitgeber und steht Unternehmen rechtsberatend zur Seite. Ein weiterer Schwerpunkt ist das Zivil- und Wirtschaftsrecht: „In diesem Bereich betreue ich Unternehmen, überprüfe oder erstelle Lieferverträge und unterstütze bei allen Fragen rund um verschiedene Verträge.“

Mehr Sichtbarkeit

Als Rechtsanwältin ist es der Bochumerin nicht nur wichtig, dass sie die Juristen-Sprache in normal-verständliche Sprache übersetzt, sondern vor allem, dass sie eine gute Zuhörerin für ihre Mandanten ist: „Nur so kann man das Anliegen und das Ziel des Mandanten verstehen.“ Besonders die Abwechslung im Berufsalltag begeistern die junge Rechtsanwältin, auch wenn die Arbeitstage lang sind und der Konkurrenzkamp untereinander sehr hoch. „Schon während meines Studiums in Passau habe ich schnell gemerkt, dass der Konkurrenzkampf hoch ist und man viel Durchsetzungsvermögen haben muss.“ In viele Situationen ist Janine Ridder erst mit der Zeit reingewachsen: „Vor allem vor Gericht muss sich eine junge, blonde Frau oft mehr beweisen, als ihre männlichen Kollegen.“ Doch Janine Ridder hat gelernt, sich diesen Situationen zu stellen und ein gewisses Gefühl entwickelt, wie sie mit den unterschiedlichen Kollegen umgeht. Außerdem betont sie: „Das trifft natürlich nicht auf alle Kollegen und Kolleginnen in diesem Bereich zu.“ Doch genau vor diesem Hintergrund ist es der jungen Frau wichtig, sich im Paula-Netzwerk zu engagieren und sich mit anderen Unternehmerinnen auszutauschen. „Ich habe bei einer der Netzwerk-Veranstaltungen einen Vortrag zum Thema Vorsorgevollmacht und Patientenverfügungen gehalten und es hat mir so gut gefallen, dass ich gleich mitmachen wollte.“ Gleichzeitig ist die Kanzlei Dr. Busse & Alberts auch offizieller Unterstützer des Netzwerkes: „Durch die Unterstützung wollen wir zum einen die Sichtbarkeit des Paula-Netzwerkes fördern und zum anderen dazu beitragen, dass das Netzwerk die selbstgesteckten Ziele erreichen kann.“ Trotz vieler Herausforderungen, die dieser Beruf mit sich bringt, ist Janine Ridder froh, dass sie sich nie von ihrem Kindheitstraum hat abbringen lassen. Auch wenn es immer wieder Fälle gibt, die sie auch nach Feierabend gedanklich begleiten: „Es beschäftigen mich besonders die Fälle, bei denen ich sehe, dass ich aus rechtlicher Sicht zwar keine großen Chancen im Sinne des Mandanten habe, aber vom Bauchgefühl her eine schreiende Ungerechtigkeit herrscht. Ich versuche dann oft, doch noch eine Möglichkeit zu finden. Diese Fälle nehme ich dann auch gerne mal in Gedanken mit ins Bett“, berichtet sie.

Ziele gemeinsam erreichen

Mit Blick auf die Zukunft hofft Janine Ridder sehr, dass sie zusätzlich zu ihrer Arbeit als Rechtsanwältin demnächst eine freie Notarstelle in Iserlohn bekleiden kann. „Ich habe im März vergangenen Jahres die mündliche Prüfung abgelegt, ich bin also fertig und will loslegen.“ Es sei allerdings so, dass es pro Stadt immer nur eine gewisse Anzahl an Notaren geben dürfe: „Ich muss warten bis einer anderer Notar seine Stelle abgibt oder abgeben muss, weil er die Altersgrenze von 70 Jahren erreicht hat“, erklärt die Rechtsanwältin. Als Notar müsse sie neutral sein und gucken, dass es für beide Parteien passe: „Das macht es besonders spannend, außerdem sind Verträge einfach mein Ding und machen mir großen Spaß.“ Für die Kanzlei wünscht sich die 37-Jährige, dass sie als Team bis zur Rente zusammenbleiben und die gesteckten Ziele umsetzen und erreichen können.“

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