Es gab diesen einen Moment für Caroline Schwanbeck: Nach einem Praktikum in einer
Konditorei war ihr sofort klar, dass sie Konditorin werden will. Seitdem brennt die junge Frau
für diesen Beruf. Damals war Caroline Schwanbeck 14 Jahre alt. Ehrgeizig verfolgt sie von
da an ihr Ziel und beginnt mit 16 Jahren eine Ausbildung bei der Iserlohner Konditorei
Spetsmann. Für kurze Zeit arbeitet sie anschließend als Angestellte in einer Großbäckerei:
“Aber ich wusste ziemlich schnell, dass das nicht meine Zukunft ist. Ich wollte mein eigenes
Ding machen und habe mich deshalb für die Meisterausbildung entschieden.” Der nächste
logische Schritt für die damals 20-Jährige ist der Schritt in die Selbstständigkeit. 2010
gründet sie die Manufaktur “Tortenatelier Schwanbeck” in Iserlohn. Heute hat sie elf
Mitarbeitende und begeistert ihre Kunden mit handgefertigten Torten- und Gebäck
Kreationen und mit ganz viel Liebe und Hingabe zum Detail. Bei der Gründung ihres
Unternehmens 2010 erfährt sie viel Gegenwind von Freunden und Familie, die sich Sorgen
machen, ob eine Existenzgründung mit 21 Jahren nicht zu früh ist, “aber genau das hat mich
noch mehr motiviert. Ich wollte es allen beweisen, dass ich es als junge Frau schaffen kann.”
Digitalisierung immer wichtiger
Caroline Schwanbeck arbeitet viel und hart: “Dieser Job ist körperlich sehr anstrengend. Und vor allem am Anfang blieben viele private Dinge auf der Strecke. Aber ich wusste immer wofür ich das mache”, sagt sie heute. Und genau diese Leidenschaft für den Beruf will die Unternehmerin an ihre Auszubildenden weitergeben: “Die Rahmenbedingungen sind nicht besonders gut, umso wichtiger ist es, dass man Spaß bei der Arbeit hat und den Job mit
Liebe und viel Hingabe ausübt.” In der Regel bietet sie zwei Ausbildungsplätze pro Jahr an. Lange Zeit hatte Caroline Schwanbeck keine Probleme neue Azubis zu bekommen “aber ich merke auch, dass sich die Situation verändert hat und es viel schwieriger wird Leute zu finden, die ebenfalls für diesen Beruf brennen.” Um geeignete Mitarbeitende zu finden, nutzt die Tortenatelier-Inhaberin auch Social Media. “Meine Auszubildende dieses Jahr kommt aus Ulm, sie hat über Instagram gesehen, was wir machen und wollte unbedingt hier die Ausbildung machen. Das freut mich natürlich und ehrt uns schon ein wenig.” Doch nicht nur bei der Suche nach neuem Personal greift die Unternehmerin auf Instagram zurück. Täglich postet sie neue Tortenkreationen und gibt Einblicke in ihren Berufsalltag. Über einen Kontakt
ihres Mannes ist Caroline Schwanbeck auf das PAULA-Netzwerk aufmerksam geworden: “Ich war sofort begeistert von der Idee, denn ich finde ich es nicht nur sehr wichtig den Nachwuchs zu fördern, sondern vor allem auch Frauen zu ermutigen den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen.” Außerdem freue sie sich über viele interessante Gespräche mit den anderen Frauen und die Besuche in den unterschiedlichen Betrieben. Für die 33-Jährige spielt das Thema Digitalisierung im Betrieb eine wichtige Rolle: “Mein langfristiges Ziel ist es, einige Arbeitsschritte automatisiert ablaufen zu lassen und mein
Team dadurch zu entlasten.” Im vergangenen Jahr ist sie außerdem in das Online-Geschäft mit eingestiegen. Über ihren eigenen Shop bietet sie so versandfähige Produkte für Kunden in der ganzen Welt an.
Einen Blick hinter die Kulissen
Außerdem gibt es seit kurzer Zeit auch Online-Backkurse für
Firmenkunden. Per Live-Video gibt Caroline Schwanbeck so einen Blick hinter die Kulissen ihrer Manufaktur. Mit Blick auf die Pandemie und des Lockdowns seien diese Schritte genau zum richtigen Zeitpunkt gewesen, sagt die Unternehmerin. “Während des Lockdowns und der Schließungszeit mussten wir irgendwas tun, nur so haben wir es geschafft uns aus der Kurzarbeit raus zu arbeiten.” Caroline Schwanbeck ist eine Macherin. Mit ihrer Begeisterung und ihrem Ehrgeiz steckt sie ihr Team an und schafft es, auch in schwierigen Zeiten, schnelle und gute Lösungen für ihr Unternehmen zu finden. Ihre Leidenschaft für den Beruf ist gleichzeitig ihre Motivation und lässt sie so manche anstrengende Tage schnell wieder vergessen.
Vielen Dank liebe Caro für dieses tolle Interview.