2019 gründet Birgit Kaiser ihr Architektur-Büro in Dortmund.
Für sie ist es wichtig, auch mal Fünfe gerade zu lassen…
Räume schaffen, in denen Menschen wohnen und leben – schon sehr früh war Birgit Kaiser klar, dass sie das einmal machen möchte. Bereits als Kind hat sie für ihre „Monchichis“ die ersten Grundrisse gezeichnet. Einige Jahre später hat sie ihr eigenes Architekturbüro „BK Projekt Architektur und Projektplanung“ mit sechs Mitarbeitenden. „Unsere Schwerpunkte liegen allerdings mittlerweile im Industrie- und Gewerbebau, in Hochbauten für Wasserwirtschaft sowie in öffentlichen Bauten. Kaum Privathäuser. Wir arbeiten sehr funktional, das heißt wir haben Termine und Kosten dabei genau im Blick, was großen Spaß macht“, sagt Birgit Kaiser. Nach ihrem Abitur studiert sie Architektur an der Fachhochschule in Dortmund, „später war ich für ein Jahr in Holland an der TU Delft, um mehr Erfahrungen zu sammeln.“ Es folgen verschiedene Tätigkeiten in unterschiedlichen Architekturbüros, aber auch als freiberufliche Architektin bis sie schließlich 2005 ihr erstes eigenes Büro „plandetail“ in Fröndenberg eröffnet. 2019 gründet sie schließlich das Büro in Dortmund. Wenn sie auf die Anfänge ihrer Berufslaufbahn zurückblickt, erinnert sie sich an die ein oder andere Situation, in der es nicht immer einfach war, als Frau in einer männerdominierten Branche tätig zu sein: „Aber mittlerweile gibt es da keine Probleme mehr. Ich arbeite sehr gerne mit Männern zusammen. Ich habe aber im Laufe der Zeit auch gemerkt, dass die Kommunikation untereinander eine andere ist.“ Den Schritt in die Selbstständigkeit hat Birgit Kaiser bis heute nicht bereut, sie weiß die Vorteile, die ein eigenes Unternehmen mit sich bringt sehr zu schätzen. Vor allem mit Blick Richtung Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Aber sie weiß auch „man benötigt neben viel Mut auch eine gewisse Portion Unternehmertum in sich. Also den Willen etwas auf die Beine zu stellen und sowohl das Risiko als auch die Verantwortung zu tragen.“
Als Ansprechpartnerin immer da
Als Chefin von „BK Projekt Architektur + Generalplanung“ gehört es zu ihren Aufgaben nicht nur den Laden zusammen zu halten, sondern auch Projekte zu akquirieren und zu kalkulieren. Wichtig ist ihr dabei, dass sie zwar schnell Projekte an ihre Mitarbeitenden abgibt, sie aber immer als Ansprechpartnerin für alle zur Seite steht. Sie habe im Laufe der Zeit gemerkt, wie sehr auch das Verhältnis zwischen Projekten und Mitarbeitern passen muss: „Manchmal bin ich wie eine Partnerbörse. Ich muss immer gucken, dass ich Aufträge bekomme, die vom Umfang auch zu den Mitarbeitenden passen, aber eben auch wirtschaftlich für unser Unternehmen sind.“ Genau dieses Jonglieren empfindet Birgit Kaiser als eine der schwierigsten Aufgabe in ihrer Rolle als Unternehmerin. Aber obwohl die Architektin von sich selbst sagt, dass sie immer alles plant und sich viel lieber in der aktiven Rolle sieht, hat sie in den vergangenen Jahren auch gelernt, gelassener zu werden: „Es gibt einfach Situationen, in denen kann man nun mal nichts ändern. Aber das muss man lernen und das ist nicht immer leicht.“
Zu ihrer Rolle als Unternehmerin gehört für Birgit Kaiser auch das Netzwerken: „Es ist wichtig, sich mit anderen Unternehmerinnen auszutauschen und sich gegenseitig in verschiedenen Bereichen zu unterstützen. Und hin und wieder auch mal wieder eingenordet zu werden.“ Deshalb war für die Fröndenbergerin schnell klar, als sie durch ihre Freundin Jana Lewe vom PAULA-Netzwerk erfahren hat, dass auch sie eine PAULA werden will.
Mit Blick auf die kommenden Jahre hofft die zweifache Mutter und Unternehmerin, dass sie weiterhin gelassen mit den Höhen und Tiefen der Selbstständigkeit umgehen wird „und ich hoffe sehr, dass ich mit meinem Team weiterhin zusammenarbeiten darf. Denn darauf bin ich sehr stolz.“