Die Abwechslung reizt sie.
Konkurrenzkampf
Der Konkurrenzkampf unter Anwälten und Anwältinnen sei extrem hoch, das merke man häufig schon während des Studiums. Es gebe nur wenig Miteinander, dafür viel “Jeder gegen Jeden”. “Hin und wieder bekomme ich negative Kommentare von Kollegen oder Kolleginnen im Gerichtssaal, aber damit kann ich umgehen. Im Gegenteil, solange sie mich unterschätzen, profitieren meine Mandanten und ich nur davon.” Die junge Rechtsanwältin sieht ganz klar ihre Vorteile als Frau, auch mit Blick auf die Opferhilfe: “Vor allem Frauen, die Opfer einer Straftat geworden sind, fällt es leichter, einer anderen Frau ihre Geschichte zu erzählen.”
Der Job als Rechtsanwältin ist immer auch ein Spagat zwischen der nötigen Distanz und gleichzeitig der Nähe zu den Mandanten. “Häufig werde ich gefragt, wie ich diesen Job machen kann. Also wie ich Straftäter verteidigen könne. Aber es geht darum, sich die Grundsätze eines jeden Strafverfahrens klar zu machen: Jeder Täter hat das Recht, sich anwaltlich vertreten zu lassen und Teil eines fairen, das heißt rechtsfehlerfreien Verfahrens zu sein. Es geht folglich nicht immer darum, Täter zu „verteidigen“. Oft liegt der Schwerpunkt auch einfach in einem Begleiten.“ Es gehöre zu ihrer Philosophie, dass sie ihren Mandanten zu jeder Tages- und Nachtzeit zur Seite steht. Man lerne mit der Zeit, den richtigen Abstand zu halten und gleichzeitig mit viel Herz und Einfühlungsvermögen für die Menschen da zu sein.
Lockere Atmosphäre
Vielen Dank liebe Ann-Kathrin für deine Mithilfe bei diesem tollen Interview.